D-01 | Ökologische Infrastruktur – ein Sicherheitsnetz für die Biodiversität

Die Ökologische Infrastruktur ist ein landesweites, kohärentes und wirksames Netzwerk von Flächen, welche ausgewiesene, ökologisch und räumlich repräsentative Kern- und Vernetzungsgebiete umfasst und für die Artenförderung für die langfristige Erhaltung und Förderung der biologischen Vielfalt sorgt. Die ÖI bietet die Rahmenbedingung, um Naturschutzbestrebungen zu bündeln, sowie die Biodiversitätskrise aus der alleinigen Verantwortung des herkömmlichen Naturschutzes zu heben und sie in die Verantwortung aller beteiligten Sektoren zu geben. Der Aufbau und Betrieb der Ökologischen Infrastruktur sind als ein Gemeinschaftswerk aller wichtigen raumwirksamen Sektoralpolitiken konzipiert. Die Planung der ÖI auf kantonaler Ebene ist dieses Jahr angelaufen. Damit aber die Umsetzung gelingen kann, muss die ÖI von allen Seiten mitgetragen werden. Dazu braucht es ein breites Verständnis und ein «sich-zu-eigen-machen» (Ownership) aller relevanter Akteure, und das sind derer viele: die Landwirtschaft, die Forstwirtschaft, die Raumplanung, die Grünraumgestalter, die Netzbetreiber (Strassen, Eisenbahnen, Energienetze), die Tourismusverbände, die Verwaltung aller Ebenen etc.

Ziele des Workshops sind somit (i) der Dialog, (ii) das Schärfen des Verständnisses und (iii) die Identifikation von nötigen Rahmenbedingungen für das Gelingen des Aufbaus der Ökologischen Infrastruktur.

Durchführende Organisationen: Fachgruppe Ökologische Infrastruktur FGÖI

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Präsentationen:
> Präsentation Fachgruppe Ökologische Infrastruktur (PDF)
> Präsentation BLS (PDF)
> Präsentation Kanton Bern (PDF)
> Präsentation VSA (PDF)
> Präsentation VSSG (PDF)

D-02 | Natur erleben und schützen ohne «Natur»

Philosophen, Soziologen und Anthropologen kritisieren seit längerem die begriffliche Trennmauer zwischen «Natur» und «Kultur». Um diese konzeptionelle Trennung ausser Kraft zu setzen, sind andere Begriffe nötig. Für den Naturschutz ist dies eine knifflige Herausforderung. Die Teilnehmenden suchen nach Möglichkeiten und beurteilen diese. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen Möglichkeiten kennen, ihre Naturschutzanliegen ohne «Natur» zu formulieren und können die Einsatzmöglichkeiten solcher Alternativen besser einschätzen.

Durchführende Organisation: dialog:umwelt

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D-03 | Biodiversitätskriterien in Nachhaltigkeitsstandards und Labels stärken

Neben Politikinstrumenten zur Steuerung von Verhalten gibt es auch marktwirtschaftliche Mechanismen, um die Biodiversität zu fördern. Dazu gehört die gezielte Kommunikation des Mehrwerts eines Produktes oder einer Dienstleistung, welcher durch die Implementierung eines Standards, einer Norm oder Label-Richtlinie entsteht.

Ziel des Workshops ist es, die Darstellung von Biodiversität in Standards, Label-Richtlinien und Normen verschiedener Sektoren (z.B. Hoch/Tiefbau, Ernährung, Textilien) und ihre biodiversitätsfördernde Wirkung zu diskutieren. Je nach Akteur*innen sind in den verschiedenen Sektoren laut IPBES verschiedene Hotspots definiert worden, in denen die grösste Wirkung erzielt werden kann.

Eingeladene Standards, Label-Richtlinien und Normen in relevanten Themenbereichen werden diskutieren, auf welche Art und Weise Biodiversitätskriterien ergänzt werden könnten. Idealerweise führt dieser Prozess dazu, dass die Wirkung von Standards, Labels und Normen soweit erhöht werden kann, dass die diversen Akteur*innen diese als wertvolle Unterstützung und Entscheidungshilfe wahrnehmen und nutzen, um Biodiversität als wichtiges Kriterium in ihre Entscheidungsfindung mit einzubeziehen.

Durchführende Organisationen: FiBL, ecos, Sustainable Food Systems (SFS)

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D-04 | Corporate Volunteering zur Förderung der Biodiversität

Zusammen mit dem Parc Ela wurde ein innovatives Corporate Volunteering Angebot zur Förderung der Biodiversität entwickelt, mit dem Ziel während eines 2-tägigen Volunteering-Einsatzes die Teilnehmenden über die Artenvielfalt in der Region zu sensibilisieren. Am ersten Tag eignen sich die TeilnehmerInnen im Feldlabor zuerst Wissen und Zusammenhänge über die Biodiversität an, um mit dem erworbenen Know-how am zweiten Tag im Rahmen eines Arbeitseinsatzes nachhaltig selber Hand anzulegen. Dabei soll ein unvergessliches Naturerlebnis entstehen, Einblicke in die Forschertätigkeit ermöglicht werden, der Begriff der Biodiversität geklärt und durch Citizen Science Sinnhaftigkeit geschaffen werden.

Ziel des Workshops soll zum einen sein, gemeinsam mit den Teilnehmenden den Impact des Corporate Volunteering Angebots für die Förderung der Biodiversität und dessen Beitrag zur Umsetzung der Agenda 2030 zu diskutieren und zum anderen mit den Teilnehmenden weitere (touristische) Angebotsmöglichkeiten der Schweizer Pärke zur Förderung der Biodiversität zu eruieren.

Durchführende Organisation: Netzwerk Schweizer Pärke

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D-05 | Landwirtschaft und Biodiversität: ein untrennbares Duo

Biodiversität und landwirtschaftliche Produktion sind eng miteinander verwoben. Landwirtschaftliche Flächen sind wichtiger Lebensraum für einen grossen Teil der Artenvielfalt. Zudem ist Biodiversität die Grundlage für eine vielfältige, widerstandsfähige und nachhaltige Lebensmittelproduktion. Die Landwirtschaft wirkt sich auf die biologische Vielfalt aus, ist aber auch eine Chance für deren Ausbau. Die Deep-Dive-Session dient der Bestandsaufnahme des aktuellen Zustands der Biodiversität auf landwirtschaftlichen Flächen. Ausserdem zeigt sie Handlungsmöglichkeiten für die kommende politische Agenda zur Förderung der Biodiversität in der Landwirtschaft auf. Abschliessend werden Beispiele für innovative Fördermassnahmen vorgestellt, die im Rahmen eines Projekts des Programms für nachhaltige Ressourcennutzung in der Praxis getestet wurden.

Die Teilnehmenden erhalten einen Überblick über den Zustand der Biodiversität und über Massnahmen und Herausforderungen ihrer Förderung, um den Rückgang der Artenvielfalt auf landwirtschaftlichen Flächen einzudämmen. In einer offenen Diskussion sollen Wissenslücken identifiziert werden, um neue Ansätze zur Förderung der Biodiversität zu entwickeln.

Durchführende Organisation: Bundesamt für Landwirtschaft BLW
(Dieser Workshop wird zweisprachig durchgeführt)

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D-06 | Biodiversität gestalten – Standpunkt der Landschaftsarchitektur

Biodiversität ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die in jedem Bau- und Planungsvorhaben einen hohen Stellenwert haben sollte. Sie erfordert eine enge Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteure und Disziplinen. Schnittstelle und Mittlerin zwischen ökologischen, städtebaulichen, gestalterischen und Nutzungsansprüchen ist die Landschaftsarchitektur. – BSLA-Standpunkt Biodiversität – Binding Preis für Biodiversität – Praxisbeispiele: Präsentation und Diskussion.

Ziel der Session ist es, den Teilnehmenden den Standpunkt der Landschaftsarchitektur zur Biodiversität näher zu bringen. Die Teilnehmenden verstehen die planerische Notwendigkeit und die gestalterischen Chancen. Praxisbeispiele werden vorgestellt und Herausforderungen sowie ökologische und gesellschaftliche Mehrwerte anhand von konkreten Projekten diskutiert.

Durchführende Organisation: Bund Schweizer Landschaftsarchitekten und Landschaftsarchitektinnen (BSLA)

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D-07 | Internationale Biodiversitätsziele als Referenzrahmen für die Schweizer Politik

Voraussichtlich im Oktober beschliesst die Vertragsstaatenkonferenz der Biodiversitätskonvention (CBD) über ein neues internationales Biodiversitätsrahmenwerk. Es soll verbindliche Ziele für den Schutz und die Rettung der Biodiversität bis 2030 festlegen. Sie gelten auch für die Schweiz. Wie können wir diesen Referenzrahmen positiv beeinflussen, damit wir ihn später bestmöglich nutzen können? Welche Wünsche und Botschaften wollen wir der Schweizer Delegation mit auf den Weg geben?

Im Workshop setzen sich die Teilnehmenden mit zentralen Themen der laufenden Verhandlungen zum neuen internationalen Biodiversitätsrahmenwerk auseinander und erkennen dieses als wichtiges Referenzdokument auch für das nationale Agendasetting.

Durchführende Organisation: Pro Natura Schweiz

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D-08 | Sozial-ökologische Netzwerke als Diskussionsgrundlage

Sozio-ökologische Netzwerke stellen sowohl die ökologische Grundstruktur (Konnektivität zwischen Habitaten oder zwischen Problemfeldern) als auch die Stakeholder als integriertes Netzwerk dar. Diese Netzwerke werden in Forschungsprojekten erarbeitet, gemeinsam mit den Stakeholdern. Danach soll mit ihnen besprochen werden, inwiefern das soziale Netzwerk der relevanten Stakeholder mit der Struktur des ökologischen Netzwerkes zusammenpasst, und wo sich eine Zusammenarbeit (SDG17) aufgrund Abhängigkeiten in der Grundstruktur speziell lohnen könnte.

Im Workshop wird der Ansatz der sozio-ökologischen Netzwerke vorgestellt. Mit Stakeholdern, die sich mit Biodiversität auseinandersetzen (wie Gemeinden, Naturschutzorganisationen und kantonalen Fachstellen) und Profis in der Wissenschaftskommunikation wird diskutiert, wie der Ansatz der sozio-ökologischen Netzwerke für Stakeholder speziell attraktiv, zugänglich und praktisch anwendbar gemacht werden könnte.

Durchführende Organisation: Eawag

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D-09 | Agendasetting für die Biodiversität: Die Biodiversitätsinitiative als Hebel

Die Biodiversitätsinitiative, lanciert von vier grossen nationalen Verbänden und unterstützt von zahlreichen weiteren Organisationen, will den Schutz von Natur, Landschaft und Baukultur auf Verfassungsebene stärken. Sie fordert namentlich mehr Flächen und mehr Ressourcen für die Biodiversität. Der indirekte Gegenvorschlag des Bundesrates in Form einer Revision des Natur- und Heimatschutzgesetzes, die Resultate zu dessen Vernehmlassung und die darauf folgende parlamentarische Debatte werden zeigen, ob die Biodiversitätskrise in der Politik endlich ernst genommen wird. Wie können wir dieses «Window of opportunity» bestmöglich nutzen?

Durchführende Organisation: Trägerverein „Ja zu mehr Natur, Landschaft und Baukultur“

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