Deep-Dive-Sessions

D01 | Generationenwechsel als Chance in der Landwirtschaft

Die Hälfte aller landwirtschaftlichen Betriebsleitenden erreicht in den nächsten 15 Jahren die Altersgrenze von 65 Jahren. Da ab diesem Zeitpunkt die Direktzahlungen wegfallen, werden die Landwirtschaftsbetriebe in der Regel an eine Nachfolge übergeben oder die Flächen werden verpachtet. Der Zeitpunkt der Hofübergabe ist ideal, um den Betrieb während dem Generationenwechsel sozialverträglich so anzupassen, dass er einen Beitrag leistet zur Umsetzung und Erfüllung der ökologischen Infrastruktur.

Organisiert durch Pro Natura
Sprache: DE/FR
Zusammenfassung (PDF)

D02 | Biodiversitätsförderung: Handlungsanweisungen für Unternehmen und Gemeinden

Drei Inputreferate spannen das Thema der Biodiversitätsförderung im Siedlungsgebiet auf: eine Gemeindevertreter:in präsentiert Anforderungen und Herausforderungen bei der Förderung der Biodiversität im Siedlungsraum, Olivier Schär von BioPerf.biz stellt Empfehlungen zur Verbesserung des Biodiversitäts-Fussabdrucks von Firmen vor und Claudia Moll präsentiert als Vertreterin des Bundesamts für Umwelt die neu erarbeiteten Musterbestimmungen zur Förderung von Biodiversität und Landschaftsqualität im Siedlungsraum. Den Teilnehmenden bietet sich anschliessend die Möglichkeit, die aufgeworfenen Fragestellungen zu diskutieren und zu vertiefen. Ziel des Workshops ist die Formulierung von Handlungsempfehlungen für Firmen und Gemeinden. Massnahmen zur Förderung der Biodiversität im Wohngebiet können auf dieser Grundlage von Gemeinden und Unternehmen definiert werden.

Es wird zudem aufgezeigt, wie eine Unternehmung ihren Biodiversitäts-Fussabdruck verbessern kann, in dem sie die Biodiversität etwa im Immobiliensektor über die Wertschöpfungskette vom Bau bis zum Betrieb von Wohneinheiten einbezieht.

Sowohl die Überzeugung und die Begründung des Vorgehens wie auch die Umsetzung der dafür notwendigen rechtlichen Grundlagen sind Thema im Workshop. Auch Möglichkeiten für Unternehmen, sich über gesetzliche Verpflichtungen hinaus zu engagieren, deren Mehrwert für die Unternehmung und Gesellschaft sind Themen, die abgedeckt werden.

Der zweisprachige Workshop erlaubt es, auf Ansätze aus allen Landesteilen zurückzugreifen und so gemeinsam mit den Teilnehmenden praxisorientierte Empfehlungen und Lösungsansätzen zu formulieren.

Organisiert durch das Bundesamt für Umwelt (BAFU), Bioperf.biz und einer Gemeindevertretung (tbd)
Moderation: Christian Schlatter, ehemaliger Gemeindepräsident; Lombardi SA
Sprache: Bilingue DE/FR
Zusammenfassung (PDF)

D03 | Insights vom Berner Insektenförderprojekt «Käfer-Treff» 

Der Tierpark Bern, Stadtgrün Bern, das Naturhistorische Museum Bern, sind derzeit zusammen mit Käfer-Fachpersonen dabei, ein Förderprojekt für National Prioritären Käferarten zu entwickeln und umzusetzen.

Das Projekt umfasst: 1. Aufwertungen bestimmter Habitate und Schaffung von möglichen Ersatzhabitaten, inklusive begleitendes Monitoring zur Erfolgskontrolle. 2. Das Erstellen eines Setups zur Nachzucht von ausgewählten Arten und nach erteilter Bewilligung erste Wiederansiedlung auf dem Areal des Tierpark Bern, Dählhölzli. Informations- und Sensibilisierungsarbeit vor Ort. 3. Eine gezielte Nachsuche nach ausgewählten Käferarten und allenfalls anderen Insekten aus der Liste der National Prioritären Arten sowohl durch Fachpersonen wie auch mit Hilfe eines Berner Citizen Science Netzwerks.

Der Workshop hat unter anderem das Ziel, einen Erfahrungsaustausch über andere Massnahmen zum Schutz von Insekten herbeizuführen.

Organisiert durch Tierpark Bern, Stadtgrün Bern, Naturhistorisches Museum Bern
Sprache: DE
Zusammenfassung (PDF)

D04 | Landwirtschaftliche Infrastruktur und Biodiversität. Ein Zielkonflikt? 

Die landwirtschaftliche Produktion benötigt Infrastrukturen, welche durch Strukturverbesserungsprojekte realisiert werden. In diesen werden Infrastrukturanlagen wie Güterwege, Wasserversorgungen, Be- und Entwässerungen neu erstellt oder saniert sowie Landumlegungen mit Biodiversitätsförderung durchgeführt. Verbesserte Erschliessungen sind aber immer auch Eingriffe und stehen im Ruf, das Landschaftsbild zu stören und längerfristig zu einer Intensivierung der Bewirtschaftung zu führen. Somit stellt sich die Frage: Effiziente landwirtschaftliche Produktion UND Biodiversität – ein unüberwindbarer Zielkonflikt oder ein meisterbarer Balanceakt?

Eine umfassende und gezielte Erstellung von Infrastrukturen hilft, mögliche Zielkonflikte zu reduzieren und die Potentiale für eine wettbewerbsfähige und nachhaltig produzierende Landwirtschaft zu nutzen. Die Deep-Dive-Session präsentiert die Möglichkeiten von Strukturverbesserungsprojekten und zeigt am Beispiel von zwei Projekten auf, wo die Herausforderungen, aber auch die Möglichkeiten im Balanceakt zwischen landwirtschaftlicher Produktion und Biodiversität liegen.

Organisiert durch das Bundesamt für Landwirtschaft, BLW
Sprache: DE
Zusammenfassung (PDF)

D05 | Biodiversitätsverlust stoppen durch die Ökologische Infrastruktur

Die Ökologische Infrastruktur (ÖI) ist das dringend benötigte Lebensnetz für die Biodiversität in der Schweiz, dessen Aufbau der Bundesrat bereits 2012 beschlossen hat. Gemäss wissenschaftlichen Erkenntnissen sind ca. 30 % der Landesfläche notwendig, um die Biodiversität zu sichern. Die Planungen zum Aufbau der ÖI haben zwar begonnen, die Umsetzung müsste jedoch ebenfalls sofort passieren, um dem fortschreitenden Biodiversitätsrückgang entgegenzuwirken. Hierbei handelt es sich um eine grosse Herausforderung, die in den kommenden Jahren gelingen muss und die ein breites Engagement und eine ausreichende Verbindlichkeit braucht.

Ziel des Workshops ist es, das Potenzial der ÖI zur Sicherung, zur Ergänzung und zum Ausbau von Flächen für die Biodiversität an Beispielen aus dem Kanton Zürich zu verdeutlichen. Anhand dreier Input-Vorträge sollen die fachlichen Grundsätze, die kantonale Strategie sowie Möglichkeiten von Gemeinden und privatem Naturschutz aufgezeigt werden. Gemeinsam mit den Teilnehmenden diskutieren wir im World Café Mittel und Wege, um den Verlust ökologisch wertvoller Flächen zu stoppen und neue qualitativ hochwertige Lebensräume zu schaffen.

Organisiert durch BirdLife Schweiz, BirdLife Zürich und die Fachstelle Naturschutz Kanton Zürich
Spache: DE
Zusammenfassung (PDF)

D06 | Ökologische Infrastruktur sichern – Vorgehen für die Schweiz

Der Aufbau der Ökologischen Infrastruktur ist gemäss Bundesrat in den nächsten Jahrzehnten das wichtigste Biodiversitätsförderungsprojekt der Schweiz. Die Aufgabe ist höchst anspruchsvoll; es handelt sich um ein Generationenprojekt. Bis 2024 haben die Kantone vom Bund den Auftrag erhalten, die ÖI fachlich zu planen. Die Arbeiten sind in vollem Gange, dabei stellen sich viele offene Fragen.

Die Fachgruppe Ökologische Infrastruktur versteht sich als Denkfabrik, die die Planung und den Aufbau der ÖI unterstützt. Am Workshop werden wir von der Fachgruppe Vorschläge präsentieren, wie im Rahmen der ÖI für die Biodiversität wichtige Flächen in unterschiedlichen Räumen wie z.B. Siedlungsgebiet, Wald und Alpen verbindlich gesichert werden können. Die Vorschläge, die möglichst praxisnah sein sollen und sich mehrheitlich auf bestehende bewährte Planungsinstrumente sowie aktuelle Rechtsgrundlagen stützen, sollen am Workshop diskutiert und optimiert werden.

Organisiert durch die Geschäftsstelle Fachgruppe Ökologische Infrastruktur
Sprache: Bilingue DE/FR
Zusammenfassung (PDF)

D07 | Agroforstlandschaften: Die Lebensräume von morgen?

Ziele des Workshops :

– Verständnis fördern über Agroforstwirtschaft und syntropische Agroforstwirtschaft
– Erfassung der landschaftlichen, ökologischen und sozialen Potenziale dieser Systeme

Das syntropische Agroforstwirtschaftsprojekt „La Sylvanière“ bildet den Hintergrund für diesen Austausch zwischen Idée21, dem Inkubator dieser Initiative, und dem Fonds Landschaft Schweiz FLS, dem Paten der Kulturlandschaften.

Der FLS wurde 1991 anlässlich der 700-Jahr-Feier der Eidgenossenschaft gegründet, um Projekte zur Erhaltung unserer Kulturlandschaften durch Beratung und finanzielle Unterstützung zu fördern. Angesichts der aktuellen Herausforderungen eröffnen sich dem FLS neue Perspektiven durch zwei Aktionshebel: ein spezifisches Programm zur Unterstützung innovativer Ansätze und eine auf die Agroforstwirtschaft ausgerichtete Aktion, der „Fokus Agroforstwirtschaft 2022-23“, um die landschaftlichen Herausforderungen, die für eine harmonische, inspirierende und nachhaltige Entwicklung der ländlichen Gebiete unerlässlich sind, besser zu berücksichtigen.

Das Projekt „La Sylvanière“, das aus dem Projektinkubator der Genossenschaft Idée21 in Lausanne hervorgegangen ist, hat sich zum Ziel gesetzt, Bewohnerkollektive darin zu schulen, syntropische Agroforstwirtschaft zu betreiben und dabei den Begriff der Commons in sein Governance-Modell zu integrieren. Syntropische Agroforstwirtschaft ist ein innovativer agrarökologischer Ansatz, der darauf abzielt, die Nahrungsmittelproduktion, den landschaftlichen Wert und die Förderung der kultivierten und wilden Biodiversität miteinander in Einklang zu bringen.

Organisiert durch Fonds Landschaft Schweiz FLS / Fonds Suisse pour le Paysage FSP und IDEE21

Spache: Bilingue DE/FR
Zusammenfassung (PDF)